Trovato oggi nella NZZ. Interessante vedere, che lo ZSC ha i stessi problemi come noi. Management incompetente e troppo potere nelle mani degli giocatori. In più si scrive che i giovani non fanno progressi, perche nessuno gli aiuta a fargli - sono lasciati dassoli invece di dargli allenamenti specifici...
Salutoni, ul Stratif
Die Saison der ZSC Lions ist bis anhin eine einzige Enttäuschung. Das Team hat sich nach fünf Monaten Meisterschaft mit einem Trainerwechsel (Gustafsson für Muller) und einem zusätzlichen Ausländer (Nolan) noch nicht gefunden, selbst der magere Besitzstand der letzten Saison (Rang 6) droht zu erodieren.
Ulrich Pickel
Acht Runden vor dem Schluss der Vorrunden ist die Play-off-Qualifikation noch nicht im Trockenen. Am Samstag steht ein wegweisendes Heimspiel gegen den EHC Biel an.
Wegen mangelnden Tempos und Unbeholfenheit vor beiden Toren stellt sich die an sich sehr erfahrene Mannschaft ein lausiges Zeugnis aus. Fest steht, dass das Kollektiv nicht harmoniert, zu viele Spieler ihre Form suchen und die Substanz geringer ist als erwartet. In der Öffentlichkeit kreist nun die Diskussion um einzelne Spieler und den Trainer. Diese Debatte greift zu kurz. Verantwortlich ist das Management. Die Probleme der Zürcher gehen dabei nicht nur auf personelle Fehleinschätzungen (Muller, Down, Westcott) zurück.
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Mehr Freiheiten als üblich
Am Ursprung der sportlichen Tristesse steht der Umstand, dass der Geschäftsführer Peter Zahner und der Sportchef Edgar Salis dem Personal mehr Freiheiten als in der Branche üblich lassen. Damit können die Spieler offensichtlich nicht umgehen. Als Folge ging in Zürich die Leistungskultur verloren. Wie problematisch eine zu wenig konsequente Führung sein kann, zeigt nicht nur der seit Jahren taumelnde HC Lugano.
Das Beispiel der jungen Stadtzürcher Spieler, von denen derzeit mehr im Aufgebot stehen als in den letzten Jahren, macht deutlich, dass die Führung die Zügel zu sehr schleifen lässt. Niemand in der Schweiz bildet mehr Junioren aus als die ZSC Lions (vgl. NZZ vom 29. 10. 10). Aber die Entwicklung bleibt am Übergang in die Nationalliga A stecken. Das Resultat ist ernüchternd: Bis heute ist im Hallenstadion kein Feldspieler aus den eigenen Reihen über die Rolle eines Mitläufers hinausgekommen.
Dies ist auch jetzt nicht anders. Während die Routiniers mit sich und ihrer Verunsicherung beschäftigt sind, wirken die Jungen verloren. Spieler wie Schommer, Schäppi, Ryser, Ulmann oder Camperchioli stehen am Anfang ihrer Profikarriere, doch sie haben das gleiche Arbeitspensum wie die Altgedienten. Das Sommertraining durften sie wie alle anderen nach eigenem Ermessen gestalten. Während der Saison absolvieren sie am Vormittag das Mannschaftstraining, dessen Qualität unter Gustafsson zwar ausser Frage steht, wo es aber ausschliesslich um das Einüben von Spielzügen, Fragen des taktischen Verhaltens und des Systems geht.
Auf die Idee, auch die Grundlagenarbeit ins ständige Programm aufzunehmen und besonders den Jungen an spielfreien Tagen am Nachmittag zusätzlich ein Technik- und Schusstraining oder Lektionen im Power-Skating unter Anleitung eines klubeigenen Spezialisten zu verordnen, ist noch niemand gekommen. Statt sich von dieser auch in der NHL gängigen Praxis inspirieren zu lassen und so die Strukturen im Klub zu stärken, setzt Salis lieber auf die Eigenverantwortung der Spieler – und lässt sie mit sich und ihrer Unerfahrenheit allein. Kein Wunder, sind auf dem Eis keine Fortschritte zu erkennen.
Transfermarkt ausgetrocknet
Die Durchsetzung einer langfristigen Strategie zur optimalen Ausschöpfung des im eigenen Haus vorhandenen Talent-Reservoirs bietet sich als Managementaufgabe mehr denn je an. Denn der Transfermarkt der Schweizer Spieler ergibt für die nächste Saison keine Perspektiven. Die Zeiten, als Salis' Vorgänger Simon Schenk die in der Liga gefürchteten Einkaufstouren unternahm, sind vorbei. Die Zürcher verfügen zwar immer noch über die gleichen finanziellen Möglichkeiten wie vor zehn Jahren, das Problem ist aber, dass nicht nur fast kein Angebot besteht, sondern auch das Umfeld schwieriger geworden ist.
Im Buhlen um die Besten des Landes hält heute nicht mehr nur die Konkurrenz aus Lugano, Bern und allenfalls Davos mit, sondern auch jene aus Kloten, Genf, Zug und Freiburg. Die erfolgverwöhnten Lions konnten es sich erlauben, mit den Ressourcen aus dem Nachwuchs verschwenderisch umzugehen. Das ist nicht mehr der Fall. Sie sollten umdenken. Sonst wird der momentan beträchtliche Abstand zu den Spitzenteams tendenziell noch grösser. Die konsequente Talent-Entwicklung allein hat zwar noch nie zum Meistertitel geführt, aber angesichts des ausgetrockneten Transfermarktes ist sie zwingend.
Die dürftigen Auftritte des Teams lassen nun Ansätze einer Neuorientierung erkennen. Das nächste Sommertraining wird nicht mehr den Spielern überlassen, wie Zahner bestätigt. Nur überwindet dieser eine Schritt die momentanen Probleme nicht. Den ZSC Lions steht noch viel Arbeit bevor, bis sie wieder als Meisterschaftsanwärter wahrgenommen werden können.